Die Polizei hat ein strukturelles Problem was die Aufarbeitung von Gewalt betrifft. Kanaks in Deutschland haben keine Polizei. 50jährige Schwarze wird beklaut, geht zur Polizei, wird ausgelacht und geschlagen. Polizei klingelt bei einem Dunkelhäutigen wegen Ruhestörung, der meint das kann er sich nicht vorstellen, da Einfamilienhaus mit schwangerer Frau, Polizist will rein, Anwohner sagt: nicht ohne Durchsuchungsbefehl, worauf der Polizist den Fuß in die Tür hält und ihn windelweich prügelt. Blutige Hämatome sind bei allen dokumentiert.
Die Polizei hat ein Gewaltmonopol mit kaum vorhandener Kontrollinstanz. Dänemark hat eine Unabhängige Polizeibeschwerdebehörde. »„Polizisten sind Menschen, sie machen Fehler. Deshalb ist es wichtig, dass es eine unabhängige Kontrolle gibt.“ Was wie eine Selbstverständlichkeit klingt, ist in Wirklichkeit keine. In den meisten Ländern fehlt es an unabhängigen Kontrollinstanzen, auch in Deutschland.«
Außerdem wurde die Polizei beauftragt soziale Probleme zu lösen und damit allein gelassen, anstatt dass man aufhört Drogensüchtige, Obdachlose aber auch arme Menschen zu kriminalisieren und sinnvolle Maßnahmen startet.
»Mangel an Fehlerkultur
Der Kriminologe Prof. Thomas Feltes sieht einen Mangel an Fehlerkultur und Aufarbeitung bei Polizeieinsätzen. Hat die Polizei hierzulande möglicherweise ein generelles Gewaltproblem? Der Kriminologe Thomas Feltes von der Ruhr-Universität Bochum beantwortet diese Frage so: "Ich würde hier nicht von einem strukturellen Problem in der Polizei sprechen was die Anwendung der Gewalt betrifft, sondern was die Aufarbeitung von Gewalt anbetrifft. Es mangelt an einer vernünftigen Fehlerkultur, an einem Umgang mit solchen Fehlern, die ja gemacht werden. Jeder Mensch macht Fehler, auch ein Polizeibeamter macht Fehler. Nur hier wird in der Regel versucht, dass zu vertuschen. Und nicht transparent für die Öffentlichkeit aufzuarbeiten. Und das ist das Grundproblem, das strukturelle Problem in der Polizei."
Erschreckend ist: Nur knapp zwei Prozent aller angezeigten Polizisten müssen vor Gericht. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervor. Auch deshalb, weil sich Opfer von Polizeigewalt in der Regel nur an die Polizei wenden können. Was muss sich also ändern? Der Kriminologe Rafael Behr meint: "Deswegen würde ich sehr stark fordern, eine Beschwerdestelle beziehungsweise einen Polizeibeauftragten oder eine Kombination zwischen Beschwerdestelle und Ermittlungsstelle außerhalb der Polizei einzurichten."«