Aktueller Brief an eine Freundin die klimaskeptischem Unfug auf den Leim gegangen ist: Der menschengemachte Klimawandel ist seit 1908 bekannt. Und da die Rückversicherer gewaltige Schadensummen erwarten und deswegen sehr viel in die Erforschung gesteckt haben ist die Erderwärmung mittlerweile erforscht und gesichert.
Erdgeschichtlicher Klimawandel der sich über Jahrhunderte erstreckt hat, ist nicht mit der Kettenreaktion vergleichbar die aktuell eintritt.
Wir haben Jahrtausende lang Wälder gerodet und Moore trockengelegt. Amerika erschien den Europäern nur deswegen als Paradies weil Europa schon vor 500 Jahren gerodet, überfischt und die Tierbestände dezimiert waren. Innerhalb weniger Jahrhunderte wurden auch in Amerika die Wälder und Regenwälder von den Küsten ausgehend bis tief ins Landesinnere geschlagen.
Mit der Industrialisierung nahm der CO₂-Ausstoß ungeheuerliche Ausmaße an. 35 % des CO₂ in der Atmosphäre geht auf uns.
Aus wirtschaftlichen Gründen wurde Alarm geschlagen und die Wissenschaftler gehen von 6 Grad Erderwärmung aus wenn wir unseren CO₂-Ausstoß nicht auf null runterfahren. Im Pariser Abkommen haben unsere Regierungen sich verpflichtet die Erderwärmung auf unter 2 Grad zu beschränken. Taten sind kaum gefolgt. Der CO₂-Ausstoß bleibt weiter hoch anstatt wie empfohlen bis 2050 auf null umgestellt zu werden. Mit dem immensen Vorteil dann billige erneuerbare Energie im Überfluss zu haben für die man keine Kriege führen muss.
Und gewisse Lobbyisten, und sogar einfache Leute die denen auf den Leim gehen, leugnen ernsthaft den Einfluss von CO₂ auf die globale Temperatur.
Deine Aussagen sind sehr widersprüchlich. Einerseits deutest du an der starke CO₂ Anstieg seit der Industrialisierung wäre nicht verantwortlich für die Klimaänderung, gleichzeitig weißt du aber dass die Erde nur deshalb nicht unwirtlich kalt ist wegen dem CO₂. Wie passt das zusammen?
Du schreibst der Vulkanausbruch in Island sei klimabeeinflussend und hängst einen Link an, indem genau dem widersprochen wird:
»Beim aktuellen Ausbruch reichen zur Zeit weder die Mengen an klimarelevanten vulkanischen Gasen, die z. Z. auf 3000 Tonnen SO2 pro Tag geschätzt werden,[149] noch die Höhe der Eruptionssäule aus, um das Klima größerer Gebiete zu beeinträchtigen«
Die von dir genannte kleine Eiszeit und auch die Warmphase sind regionale Klimaphänomene. Die globale Temperatur war noch nie so hoch wie heute.
Wasserdampf ist abhängig von dieser Temperatur. Umso wärmer umso mehr Wasserdampf. Dieser verstärkt den Treibhauseffekt gewaltig. Das ist die gefährliche Kettenreaktion und der Point of no Return vor dem wir momentan stehen und den es zu verhindern gilt.
https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/ist-nicht-wasserdampf-statt-co2-das-wichtigste
Gegen Wasserdampf können wir nichts machen, aber weniger Kohle und Öl verbrennen und das CO₂ so im Boden lassen. CO₂ bleibt ewig in der Atmosphäre, Methan zersetzt sich deutlich schneller und ist deswegen langfristig weniger schlimm.
Ich rate dir dringend an deiner Medienkompetenz zu arbeiten. Seit ich zu dem Thema gegoogelt habe weiß ich dass die Google Suchergebnisse massenhaft Websites liefern von der kleinen aber lauten Klimaskeptikerminderheit. Da wird mit den haarsträubendsten unsinnigsten Aussagen Stimmung gemacht. Diese kann man mit entsprechenden Google Suchbegriffen und seriösen Websites auf ihren Wahrheitsgehalt oder ihre Relevanz überprüfen.