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Einfach, intuitiv, leicht verständlich genderdivers schreiben und sprechen, basierend auf Phettberg\Kronschläger

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Einfach, intuitiv, leicht verständlich genderdivers schreiben und sprechen, basierend auf Phettberg/Kronschläger.

“Das Study präsentiert den Teilnehmys seinye Aufgabe.” Kürzer und lustiger als:
“Der Student / die Studentin präsentiert den Teilnehmerinnen und Teilnehmer seine / ihre Aufgabe.”

Bürgerinnenmeisterinnengehilf*innen
Kann einfacher geschrieben und gesprochen werden:
Bürgymeistygehilfys

“Da hat Einy seiny Buch liegen gelassen” habe ich zu meiner Frau gesagt, anstatt “Da hat Einer oder Eine sein oder ihr Buch liegen gelassen”.

Mit dem Gender*stern kann man keine Personen entgendern die auf -ling enden:
das Liebly, das Lehrly, das Widerly, das Schädly

Probiert es aus. Einfach, intuitiv, leicht verständlich. “Studis sind keine Dummis und fahren mit den Öffis” sind bereits etablierte Begriffe.

  • Wenn du über Personen sprechen möchtest, deren Geschlecht du nicht kennst oder deren Geschlecht gerade nicht relevant ist.
  • Nicht auf Sachen anwenden wie die Maschine der Drucker. Das Drucky ist die Person mit dem Beruf Drucker (m/w/d).
  • Statt er / sie / es: yes, weil “es” weniger passend für belebtes und besser verständlich: “Yes sagte es gefällt ihmy.”
  • Statt sein (Possessivpronomen 3.Pers.Sing.n. “es”): seiny Hund, seinye Katze, seinyes Hundes, seinyer Katze, seinyem Hund, seinyen Hunden oder Katzen.
  • y wird i, ye wird je gesprochen.
  • Statt man: mensch.
  • ihmy, welchyes, einyen, einyem, jemandy, jemandyen, jemandyem, niemandy, niemandyen, niemandyem.
  • Plural ihry, ihrye, usw.

Beispiele:

  • Verbrauchys können frischen Spargel direkt bei lokalen Erzeugys kaufen.
  • Ernährungsberatys erklären ihryen Klientys die Ernährungspyramide.
  • Patientys fragen am besten ihry Arzty, ob sie Vitamin D supplementieren sollten.
  • In der Projektwoche kochen Seniorys zusammen mit Schülys.

Entgendern kann so einfach sein: Entgendern nach Phettberg von Thomas Kronschläger

“Der Vorwurf, gendergerechtes Deutsch klinge akademisch, bürokratisch und dünkelhaft, würde sich jedenfalls erledigen. Ich habe Kronschlägers Methode ausprobiert. Sie ist wirklich idiotysicher. Montag war ich beim Bäcky, Dienstag beim Friseury. Ich schrieb an Kollegys, telefonierte mit Informantys und traf ein altes Freundy.”

“»Bürgerinnenmeisterinnengehilf*innen« schnurrt auf »Bürgymeistygehilfys« zusammen. Man spart drei Kunstpausen beim Sprechen und beim Schreiben fast die Hälfte der Anschläge und hat womöglich sogar ein paar Lachys auf seiner Seite.”

"Kronschläger macht auf weitere Vorteile aufmerksam. Ein »Drucky« zum Beispiel sei jetzt ohne Zweifel eine Person, die in einer Druckerei arbeitet, »ein »Drucker« hingegen das dort verwendete Gerät.

Zudem lassen sich Personenbezeichnungen gendern, die auf »-ling« enden: das Liebly, das Lehrly, das Widerly, das Schädly. Das geht mit dem Genderstern nicht. »Entgendern nach Phettberg« nennt Kronschläger seine Methode, nach dem Wiener Künstler Hermes Phettberg. Der schrieb in seinen Kolumnen schon vor Jahren von »Lesys« und »Followys«, ohne dass sich jemand beklagt hat."

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gendergerechte-sprache-leichter-gendern-mit-phettberg-kolumne-a-ae5da027-0002-0001-0000-000176418810

"Entgendern nach Phettberg ist einfach, leicht verständlich, intuitiv und macht Spaß. Und weil es Sprache sogar eher noch verkürzt und entkompliziert, ist die Methode auch aus sprachökonomischer Sicht absolut sinnvoll. Probiert es mal aus!

Eure Redakteurys

PS: Auch wenn es noch so viel Spaß macht, es muss nicht an jedes Wort ein y gehängt werden, sondern nur an die Personenbezeichnungen. Es könnte sonst wirklich etwas albern wirken ;-)."

https://www.lizzynet.de/wws/entgendern-nach-phettberg.php

“Entgendern nach Phettberg von Thomas Kronschläger ist eine kurze, auch mündlich einfach verwendbare Form der geschlechtsneutralen Sprache, wenn ich über Personen sprechen möchte, deren Geschlecht ich nicht kenne oder deren Geschlecht gerade nicht relevant ist.”

Wie schaffen wir eine geschlechtsneutrale Sprache? - Thomas Kronschläger - Science Slam
https://www.youtube.com/watch?v=E7Vn_pS2G-Y

Entgendern nach Phettberg im Überblick von Thomas Kronschläger – https://www.researchgate.net/publication/343974830_Entgendern_nach_Phettberg_im_Uberblick

Mit dem Entgendern nach Phettberg ist es möglich, im Deutschen über Personen zu sprechen und zu schreiben, ohne ihnen ein Geschlecht anzukategorisieren. Dabei ist diese Form sicherlich die einfachste mündliche und schriftliche Form.

Genus

Alle Personenbezeichnungen, die nach Phettberg entgendert werden, sind im Genus Neutrum (ne utrum = keines von beidem), daher ist es das Arzty, das Lesy, das Wirty etc.

Bildung grundsätzlich

Singular: Stamm + y
Plural: Stamm +ys

Bildung detailliert

Bei Wörtern, die das -er verwenden, um zu Personenbezeichnungen zu werden (movierte Wörter), ersetzt das -y das -er: Bäcker_in: das Bäcky.

Bei Wörtern, die nicht in -er enden, wird das -y angehängt: Professor_in: Professory.

Im Plural werden Wörter, die für die Pluralbildung umgelautet werden, weiterhin umgelautet: Koch -> Köche : das Kochy -> die Köchys

Arzt -> Ärzte : das Arzty -> die Ärztys

Pronomina

Die Verwendung von Pronomina im Fließtext erfolgt wie bei jedem anderen Neutrum auch:

In seiner Arbeit stellt das Linguisty vor…

Ich empfehle allerdings im schriftlichen Gebrauch das Beistellen eines (n.), um etwaige Unklarheiten auszuräumen und eindeutig kein Geschlecht anzukategorisieren:

In seinem(n.) neuen Buch schlägt Müller vor…

Besonderheiten

Es gibt, soweit bislang ersichtlich, nur einen Sonderfall: Personenbezeichnungen auf -ling

Der Widerling: das Widerly / der Lehrling: das Lehrly

Auch wenn es vielleicht nicht dringend nötig erscheint, diese Wörter zu entgendern, ist es das meines Erachtens vor allem im Singular, wenn gezeigt werden soll, dass das Geschlecht nicht bedeutend ist.

Bezüglich /man/: Phettberg verwendet dieses Wort nicht, ich empfehle ebenfalls, es nicht zu verwenden, da es eindeutig geschlechtliche Assoziationen hervorruft. Für eine detaillierte, auch formale Begründung siehe Pober, M. 2007: Gendersymmetrie. Überlegungen zur geschlechtersymmetrischen Struktur eines Genderwörterbuches im Deutschen. Würzburg: Königshausen & Neumann.

Zielwörter

Entgendert werden ausschließlich Personenbezeichnungen, also Wörter, die verwendet werden, um auf Personen zu verweisen. Ob im Wort auch entgendert werden soll, sei den Sprechys und Schreibys selbst überlassen (Bürgersteig/Bürgysteig, Bürgermeisty/Bürgymeisty). Das ist zugleich auch ein großer Vorteil des Entgenderns nach Phettberg: das -y wird, wenn diese Form breitere Verwendung findet, eindeutig als Personenbezeichnung erkannt: das Drucky ist also eine Person, die den Beruf der Drucker_in ausübt, der Drucker ist dann eindeutig das Gerät.

Dosis

Je nach Geschmack und Meinung des Verwendys kann voll entgendert werden, (also auch bei Personen, deren Geschlecht vermeintlich bekannt ist, das Bloggy Frank Müller) oder nur dann, wenn dem(n.) Verwendy die Person unbekannt ist (Das Fahry im Wagen vor mir fährt seltsam). Im Plural würde ich immer entgendern.

Ein Textbeispiel (hier handelt es sich um einen fiktiven wissenschaftlichen Text, die Forschungsergebnisse, die dargestellt werden, sind bewusst frei erfunden):

Studentys, die regelmäßig im Hörsaal sitzen, werden als aufmerksamer und leistungsbereiter wahrgenommen als jene ihrer Kommilitonys, die von zuhause aus arbeiten. Dieser Umstand ist Professorys und anderen Dozentys bereits lange bekannt, wird aber in der konkreten Situation nicht immer reflektiert. Es hat sich also für alle, die ein geisteswissenschaftliches Studium betreiben, bewährt, regelmäßig die Vorlesung als Hörys zu besuchen und Fragen zu stellen. Dass hier allerdings ein blinder Fleck was Betreuungspflichten anbelangt, vorherrscht,hat das Sozialwissenschaftly A. M. bereits 2011 in seinem(n.) Paper TITEL herausgearbeitet. Es hat weiters festgestellt, dass der Notengrad nicht signifikant davon abhängt, aber durchaus die Einschätzung der Kompetenz der Studentys. Besonders bei Studienrichtungen, die eine hohe soziale Bedeutung haben, wie zum Beispiel die Ausbildung zukünftiger Lehrys, wäre es aber wichtig, diese Komponente, das Pflegen von Angehörigen, von Freundys etc. als Teil der Sozialkompetenz zu begreifen und das nicht zu bestrafen. Gerade weil diese Personen in Zukunft mit Schülys arbeiten, sind aber Sozialkompetenzen und v. a. das Wissen um familiäre Betreuungsarbeit besonders wichtig. Da diese Faktoren aber von den Prüflys in Klausurensituationen nicht erfasst werden können, haben es Studentys, die von zuhause aus arbeiten, nicht immer leicht.


Thomas Kronschläger, Germanist und Sprachdidaktiker, in der Pädagogenausbildung tätig.


  • Warum nicht seiny statt sein(n.)? “Das Professy hat sein(n.) Themengebiet…” wird nicht entgendert gesprochen nur geschrieben. seiny, seinye, seinyes, seinyer, seinyem, seinyen kann einfach als seini (seiny) und seinje (seinye) gesprochen werden.

  • Ein Personalpronomen yes (jes gesprochen), weil “es” weniger passend für belebtes (die Schweden haben aktuell deswegen hen eingeführt). Große Dichter und Schriftsteller schrieben:

    • “Bitte, grüßen Sie das gnädige Fräulein, die so gut ist …” — Theodor Fontane, Vor dem Sturm.
    • “Ein langes junges Mädchen (…) strich dicht an Hans Castorp vorbei, indem es ihn fast mit dem Arme berührte. Und dabei pfiff sie” — Thomas Mann, Zauberberg.
    • “Manchmal konnte es ihren eigenen Körper nicht ertragen.”

    Auch im Englischen wird nicht durchgehend it verwendet. she für ship, manchmal auch she für love, bird, soul, car.


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