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Channel: Hunter Jerusalem Journal
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Erbpacht und gemeinwohlorientiertes Bauen

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Meine Rede: Der Staat sollte aufhören seine Grundstücke zu verkaufen. Damit die Rendite und die Preissteigerungen der Mangelware nicht wenigen sondern allen zugute kommen bzw. überhaupt bezahlbarer Wohnraum möglich bleibt.

Auch wenn dadurch manche Häuslebauer abgeschreckt werden, gibt es trotzdem mehr als genug, die über jeden Bauplatz froh sind. Hier sollten unbedingt gemeinwohlorientierte Genossenschaften bauen, statt amerikanische börsennotierte Fonds, die ganz offen Profitmaximierung als einzigen Unternehmenswert vor sich her tragen.

Es gibt überall ungenutzte Bauplätze, auch in angespannten Regionen. Verständlich dass die Eigentümer lieber drauf sitzen weil bessere Rendite als das Land zu verkaufen und womöglich Negativzinsen für das Geld zahlen zu müssen. Hier sollte mehr Erbpacht zum Einsatz kommen, allerdings wirtschaftlich etwas problematisch jährlich 3 % bis in alle Ewigkeit zu bezahlen, während Baukredite unter 1 % kosten und irgendwann auch abgetragen sind.

https://www.vrt.be/vrtnws/de/2021/03/04/haeuser-ohne-baugrund-community-land-trust-taucht-auch-in-belgi/

»Die UN-Sonderberichterstatterin und Anwältin Leilani Farha untersuchte die Wohnungsmarktsituation in etlichen Staaten und legte den Vereinten Nationen 2017 einen Bericht vor, in dem es heißt:

„Der Wohnungsmarkt (…) werde in großen Teilen der Welt von Banken, Versicherungen, Pensionsfonds und Hedgefonds mit enormen Mengen an Kapital umgewandelt. Wohnungen würden als Ware behandelt, als Werkzeug, um Vermögen zu akkumulieren. Dies sorge dafür, dass Wohnraum seine soziale Funktion, einen Platz zum Leben in Sicherheit und Würde bereitzustellen, zunehmend verliert. Leerstand trotz Wohnungsnot sei die sichtbarste Form dieser Fehlentwicklung. (…) Wohnen müsse als soziales Gut anerkannt werden. Was bei ungebremstem Fortgang der heutigen Entwicklungen auch in Kontinentaleuropa droht, hat anderswo schon zu handfesten politischen Konflikten geführt. Mit wütenden Wohnungslosen auf der einen und Ghost Complexes – Geisterwohnungen oder Zombie-Appartments auf der anderen Seite, hatten sich Bürgermeister zwischen Jerusalem und Toronto auseinanderzusetzen – meist mit mäßigem Erfolg.“«

WDR 5 Hörfeature: https://www.piqd.de/dashboard/wohnungen-als-ware-der-kampf-gegen-spekulativen-leerstand


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